Willem Frederik (Jits) Bakker wurde am 6. Juli 1937 in Renkum geboren, in einer turbulenten Zeit der niederländischen Geschichte. Seine Kindheit war stark vom Zweiten Weltkrieg geprägt: Sein Vater war im Widerstand aktiv und wurde im Camp Vught hingerichtet. Jits erlebte die Luftlandungen der Alliierten in der Nähe von Arnheim, die einen tiefen Eindruck bei ihm hinterließen. Nach dem Krieg wurde er in Friesland untergebracht und verbrachte ein Jahr in Schweden, um sich von den erlittenen Strapazen zu erholen. Später ließ er diese Erfahrungen aus den Kriegsjahren in seine Kunst einfließen, sichtbar in Werken wie „Remember September '44“, in dem seine Erinnerungen an den Krieg eine herausragende Rolle spielen.

Nach der Grundschule absolvierte Jits eine Ausbildung an der Berufsschule, wo er sich auf den Beruf des Dekorationsmalers spezialisierte. Anschließend studierte er an der Grafikschule in Utrecht und begann anschließend als Grafikdesigner bei De Grontmij zu arbeiten, einem Ingenieurbüro, das seit 1954 im Landhaus Houdringe in De Bilt ansässig war. Als Bakker sich 1969 als unabhängiger Künstler etablierte, lag sein Atelier De Kooi nur wenige hundert Meter von Houdringe entfernt. Später wurde in der Nähe, auf dem Anwesen Beerschoten, ein Skulpturenpark eingerichtet, in dem nicht weniger als einunddreißig seiner Skulpturen zu bewundern sind. Neben seinem Atelier in den Niederlanden verfügte Bakker auch über Arbeitsräume in Portugal und den Ardennen.

Obwohl Bakker hauptsächlich als Bildhauer bekannt war, waren seine anderen künstlerischen Aktivitäten mindestens ebenso wichtig. Er liebte das Zeichnen, Malen und Aquarellieren, am liebsten unter freiem Himmel. Seine Werke zeichneten sich durch starke Emotionen, kräftige Farben und kräftige Pinselstriche aus. Sein Stil entwickelte sich vom Spätimpressionismus zum Expressionismus und Fauvismus. Glasmosaik war ein weiteres Medium, in dem er seine Kreativität zum Ausdruck bringen konnte, dank der Art und Weise, wie Farbe seine dreidimensionalen Formen bereicherte. Er fertigte auch Schmuck, Medaillen und kleine Skulpturen.

Themen wie Jugend, Tanz und Sport kehren in Bakkers Skulpturen oft wieder, wie in Werken wie Olympiad Dancers, Bicycle Game und Tour Riders zu sehen ist. Er ließ sich auch von der griechischen Mythologie inspirieren. Deutlich sichtbar ist dies im Skulpturenpark mit Gruppen wie Adonis und Aphrodite, Leda und dem Schwan und Theseus und Ariadne sowie am Kreisverkehr am Hessenweg, wo sich die Statue Europa und der Stier befindet.

Jits Bakker stellte seine Werke nicht nur in den Niederlanden, sondern auch international aus, unter anderem in Portugal, Spanien, den USA und Frankreich. Seine Vielseitigkeit und sein Talent machten ihn bis zu seinem Tod am 5. Juni 2014 zu einem beliebten Künstler. Sein Erbe lebt in seinen unzähligen Werken weiter, die bis heute die Herzen vieler Kunstliebhaber berühren.