Uber den Künstler
Herman de Vries, ein angesehener niederländischer Künstler, der am 11. Juli 1931 in Alkmaar geboren wurde, wählt seinen Namen in Kleinbuchstaben – herman de vries – auf seinen Kunstwerken als Statement gegen hierarchische Strukturen. Zusammen mit seiner Frau Susanne lebt und kreiert de Vries in Eschenau bei Knetzgau, Deutschland, wo Natur und Umwelt eine zentrale Rolle in seiner künstlerischen Auseinandersetzung spielen.
De Vries begann seine künstlerische Reise ab 1953 mit dem Schwerpunkt „Natur und Pflanzen“ und wechselte gegen Ende der 1950er Jahre zur Malerei. Seine Arbeit ist oft mit Umweltthemen und historischen Erzählungen verknüpft und bietet eine tiefgreifende Kritik und Würdigung der natürlichen Welt.
Eine bemerkenswerte Installation von de Vries, die im Mai 2002 am Rheinufer in Düsseldorf enthüllt wurde, dient als ergreifende Kritik an der historischen Tat des Heiligen Bonifatius, die Donar-Eiche zu fällen. Dieses Stück zeigt eine 7 Meter hohe Eiche, die von einer Palisade aus gusseisernen Speeren umgeben ist, deren Spitze jeweils mit Gold vergoldet ist. Entlang dieser Barriere ist in lateinischer Sprache der Satz „wynfrith me caesit – herman me recreatit“ eingraviert („Wynfrid hat mich niedergeschlagen, Herman hat mich wiederbelebt“), der eine Wiedergeburt und Hommage an die Bedeutung des alten Baumes symbolisiert.
1993, während der Weltgartenausstellung in Stuttgart, schuf de Vries das „Sanctuarium“, einen ruhigen Waldraum, der von einer kreisförmigen Palisade aus schmiedeeisernen Speeren, ebenfalls mit goldenen Spitzen, umgeben ist. Diese Installation war als heiliger, ungestörter Zufluchtsort gedacht. In einem kontroversen Schritt im Jahr 2018 räumte die Parkverwaltung der Stadt das Gebiet jedoch im Rahmen einer routinemäßigen Beschneidungsrichtlinie, was de Vries und zwei Künstlerkollegen dazu veranlasste, rechtliche Schritte zur Verteidigung der Integrität des Kunstwerks in Betracht zu ziehen. Eine ähnliche Installation von de Vries in Münster ist durch eine Backsteinmauer geschützt und unterstreicht sein Engagement für die Schaffung von Räumen, die zum Nachdenken über unsere Beziehung zur Natur und zur Umwelt einladen.