Francois (Franz) Gailliard (Brüssel, 30. November 1861 - Saint-Gilles, 16. Februar 1932) war ein belgischer Maler, Aquarellist, Pastelist, Grafiker, Radierer und Lithograph. Er wurde an der Brüsseler Akademie bei Jean-François Portaels, Joseph Stallaert, François Bossuet und Paul Lauters ausgebildet. Er hatte einige Kommilitonen, die später sehr berühmt werden sollten: James Ensor, Leon Frédéric und Fernand Khnopff.
1887 freundete er sich mit dem amerikanischen Maler Whistler an, den er in Brüssel herumführte. Er war der erste, der 1891 die Streumethode anwandte. Auf seinen Reisen nach Paris und Berlin lernte er die bedeutendsten Künstler seiner Zeit kennen. Er ließ sich von Künstlern, Musikern und Persönlichkeiten aus der Welt der Esoterik und des Okkultismus umgeben. Er wollte dem Brüsseler Künstlerkreis „Les XX“ beitreten, wurde aber nicht aufgenommen.

1897 fertigte er während seines offiziellen Besuchs in Belgien ein Porträt von König Chulalongkorn von Siam an.

Gailliards Gemälde zeichnen sich zunächst durch einen neoimpressionistischen Touch und später durch einen starken Luminismus aus.

1910 und 1913 stellte er im Cercle Artistique et Littéraire aus.

Er war auch Reporter für französische, englische und belgische Wochenzeitungen, in denen er Zeichnungen von aktuellen Ereignissen veröffentlichte. Als Grafiker verewigte er Brüsseler Stadtlandschaften. Mit seiner Zeichenfeder förderte er die Initiativen König Leopolds II. im Kongo-Freistaat.

Er wurde Direktor der Akademie von Saint-Gilles. Einer seiner Schüler war Wilchar. Die Straße, in der er in Sint-Gillis wohnte, wurde später in Franz Gailliardstraat umbenannt. Er ist auf dem Friedhof von Saint-Gilles unter einem Grabstein mit kubistischer Schräge begraben, der ein Kreuz und eine kniende Figur mit ausgestreckten Armen darstellt. Nicht weit davon liegt sein Sohn begraben.

1957 erhielt er im Rathaus von Saint-Gilles eine retrospektive Hommage-Ausstellung, die von der Groupe d'Art Saint-Gillois organisiert wurde. Seine Bilder erzielen auf Kunstauktionen recht hohe Preise. Le magasin chinois  wurde 2007 bei Christie's in Paris für 6.000 € versteigert.

Sein Sohn Jean-Jacques Gailliard wurde ebenfalls Maler.