Imi Knoebel (*1940 in Dessau) versteht sich in erster Linie als Maler. In seinem Werk ist er stark von Größen wie Piet Mondriaan und Kasimir Malewitsch beeinflusst, aber auch Künstler wie Blinky Palermo und Lucio Fontana spielten eine wichtige Rolle in seiner künstlerischen Entwicklung.
Knoebel verwendet verschiedene malerische Techniken und Mittel, wie Farbe, Pinselstriche, unterschiedliche Träger sowie bearbeitete und unbearbeitete Oberflächen. Er selbst konstruiert die Rahmen, auf denen seine Werke gespannt sind. Gleichzeitig spielt das Volumen, das traditionell eher mit Skulptur assoziiert wird, in seinem Werk eine herausragende Rolle.
Beispielsweise präsentiert Knoebel flache, unbearbeitete Hartfaserplatten und Keilrahmen in Stapeln und räumlichen Kompositionen. Einige seiner Werke wecken Erinnerungen an die amerikanische Minimal Art. Dennoch unterscheidet sich Knoebel von dieser Bewegung dadurch, dass er nicht nach Anonymität oder Wiederholung strebt. Stattdessen nutzt er eine systematische Methode, um Offenheit und Dynamik zu schaffen. Besonders deutlich wird dies in seiner Installation Raum 19 (1968, Neuauflage 1992), inspiriert von einem Raum, den er in den 1960er Jahren mit den Malern Jörg Immendorf und Blinky Palermo an der Kunstakademie Düsseldorf teilte.
Die Installation besteht aus einer Ansammlung von scheinbar willkürlich gelagerten Objekten, Sockeln und Keilrahmen. Obwohl die Tafeln und Rahmen auf den Malerberuf verweisen, bilden sie zusammen eine dreidimensionale Skulptur. Die Hartfaserplatte bleibt unbemalt, die Formen werden jedoch mit äußerster Präzision ausgeführt. Dieses Werk, das die Grenzen zwischen den Disziplinen auslotet und das Zweidimensionale mit dem Dreidimensionalen verwebt, kann als Antwort Knoebels auf den Einfluss von Joseph Beuys gesehen werden, bei dem er an der Kunstakademie in Düsseldorf studierte.
