Uber den Künstler

Otto Boyer (21. Juni 1874, Gelsenkirchen – 30. Dezember 1912, Jena) war ein deutscher Genremaler und Schriftsteller, der für seine eindrucksvollen Darstellungen und literarischen Beiträge bekannt war. Als Sohn eines Ingenieurs, der ebenfalls Otto Boyer hieß, setzte er sein künstlerisches Studium an der Kunstakademie Düsseldorf fort, wo er sich 1894 einschrieb und... Read more

Otto Boyer (21. Juni 1874, Gelsenkirchen – 30. Dezember 1912, Jena) war ein deutscher Genremaler und Schriftsteller, der für seine eindrucksvollen Darstellungen und literarischen Beiträge bekannt war.

Als Sohn eines Ingenieurs, der ebenfalls Otto Boyer hieß, setzte er sein künstlerisches Studium an der Kunstakademie Düsseldorf fort, wo er sich 1894 einschrieb und bis 1902 studierte. Zunächst wurde Boyer von Heinrich Lauenstein ausgebildet, wechselte später in die Meisterklasse des berühmten Malers Eduard von Gebhardt. Seine künstlerische Entwicklung wurde durch ausgedehnte Studienreisen durch das Mittelmeer, den Nahen Osten und den Kaukasus bereichert. 1906 erlangte er internationale Anerkennung, als er an der Nationalen Ausstellung der Schönen Künste in Madrid teilnahm und mit dem renommierten Zivilorden Alfons XII. ausgezeichnet wurde.

Boyer engagierte sich aktiv in der Düsseldorfer Künstlerszene und war Mitglied des progressiven Künstlervereins Malkasten und der Freien Vereinigung Düsseldorfer Künstler [de]. Von 1909 bis 1911 war er regelmäßiger Teilnehmer an den intellektuellen und künstlerischen Diskussionen im Rosenkränzchen, einer beliebten Weinbar in der Düsseldorfer Altstadt, wo sich Künstler und Schriftsteller trafen.

Sein letzter Wohnsitz und Atelier befanden sich im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel, den er später an seinen Malerkollegen Adolf Münzer weitergab, als er nach Weimar zog. In Weimar lebte Boyer mit dem Bildhauer Hugo Lange zusammen und engagierte sich in der örtlichen Literaturszene.

Tragischerweise starb Boyer 1912 im Alter von 38 Jahren unter nicht öffentlich bekannt gegebenen Umständen. Seine sterblichen Überreste wurden eingeäschert und in einem Kolumbarium in Jena beigesetzt. Sein enger Freund, der Schriftsteller Wilhelm Hegeler, hielt bei seiner Beerdigung die Trauerrede, während sein Nachlass von der Deutschen Schillerstiftung verwaltet wurde.

Neben seiner bildenden Kunst verfasste Boyer einen Roman mit dem Titel Fuegos Fatuos: Fragment aus dem Leben eines fantasierenden Müßiggängers, der 1910 im Verlag von Schmitz und Olbert erschien. Der Roman blieb unübersetzt und wurde nicht neu aufgelegt.

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