Paul Christiaan Bos wurde 1956 in Haarlem geboren. Er entschied sich für 500 Jahre alte Techniken in seiner Arbeit, weil sie die einzige Möglichkeit für ihn sind, die Intensität einer Landschaft oder den Charakter einer Person oder eines Tieres einzufangen tief wie möglich anzuzeigen. Diese veralteten Techniken musste er sich selbst aneignen. Seine Wahl verpflichtet ihn auch, seine eigenen Farben herzustellen.

Aus berühmten Nachschlagewerken, Manuskripten aus der Renaissance und auch Kontakten zur Restaurierungsabteilung des Rijksmuseums lernte er im Laufe der Jahre, wie man Farbe richtig herstellt.

Paul Christiaan Bos stellt extreme Anforderungen an seine Arbeit. Dabei geht es ihm weniger um die Detaillierung als vielmehr um die Farbe und das „innere Licht“, das der Lack besitzen muss. Um das zu erreichen, muss er in Schichten arbeiten. Um die Farbe zum Leben zu erwecken und sie gleichsam zum Leuchten zu bringen, wird zwischen jeder Schicht ein sogenanntes „Withoging“ ihrer speziellen Tempera aufgetragen. Diese Tempera wird aus seltenen Balsamen und den Eiern seiner Hühner (eine Rasse aus dem 16. Jahrhundert) hergestellt, die eine spezielle Diät einhalten müssen.

Die von ihm verwendeten Pigmente werden oft aus von Hand abgebauten Mineralien hergestellt. Nur so kann er erreichen, was er anstrebt, nämlich dass das „Sonnenlicht“ sozusagen aus der Farbe kommt. Seine Werke sind über die ganze Welt verstreut.