Maartje Roos (1986), fotografiert nicht, sie erschafft Bilder.
Ihre narrativen Bilder sind alle Manifestationen der Erschaffung ihrer eigenen Realität. Dabei fordert sie das Äußerste ihrer Kreativität. Ein Bild beginnt immer mit einem Bild im Kopf. Dieses Bild wird in ein Foto umgewandelt. Dabei geht es nicht nur darum, schnell ein Foto zu machen; es ist ein langfristiger Prozess, in dem sie für alles verantwortlich ist. Recherche, Location, Models, Kleidung, Beleuchtung, Shooting und Schnitt sind alle Teil des Prozesses. Sie erstellt ein Foto aus mehreren Fotos, indem sie die digitale Palette und ihre Fähigkeit zur Empathie einsetzt. Sie fügt hinzu und lässt weg, balanciert zwischen Regie führen, registrieren und ein Foto komponieren. Am Ende bleibt nur ihr Image. Ein intensives und sehr detailliertes Bild dessen, was einmal hätte sein können.
Ihre Arbeit scheint die fotografische Antwort auf die Malerei der Alten Meister zu sein, in der Identität, Natur und Geschichte wiederkehrende Themen sind.
Ein Maler kann beispielsweise eine Landschaft in der Realität weitermalen, aber auch Teile hinzufügen oder weglassen. Dies bestimmt die Bedeutung und Zusammensetzung des Gemäldes oder in diesem Fall des Fotobildes von Maartje. Durch die Zusammenstellung verschiedener Bildelemente (sie arrangiert, fotografiert und bearbeitet immer alles selbst) kann Maartje Roos ein einzigartiges Werk schaffen und ihre eigene Geschichte erzählen.
Ihre Bilder sind alles kleine Suchen nach der Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit und nach dem Einfluss dieser Vergangenheit auf die Gegenwart. Sie stellt fest, wie bestimmte Menschen, Gebäude und andere Dinge in ihrer Blütezeit aussahen und fragt sich, welche Auswirkungen das auf die Welt von heute hat.
„Ich möchte den Betrachter in meine Welt, meine Leidenschaft, Faszination und Geschichten mitnehmen und hoffe, dass die Menschen bewusst oder unbewusst etwas, ein Gefühl, eine Botschaft oder Anerkennung aus meinen Bildern mitnehmen und stehen bleiben, hinsehen und wegträumen.“
